Boulevardzeitung

Eine Boulevardzeitung ist ein periodisch in hoher Auflage erscheinendes Druckerzeugnis, dem jedoch nur eingeschränkte Seriosität zugeschrieben wird.

Verkaufsautomat mit Boulevardzeitungen
© Bild von Markus Spiske auf Unsplash
28.02.2022

Die ersten Vertreter der Gattung waren nur auf der Straße (Boulevard) käuflich zu erhalten, nicht jedoch im Abonnement. Die Zeitungsverkäufer riefen die sensationsträchtigen Nachrichten aus und lockten damit Käufer an.

Am 22. Oktober 1904 erschien mit der B.Z. am Mittag die erste Boulevard-Zeitung im Straßen-Verkauf für den deutschen Zeitungsmarkt. Eine Boulevardzeitung in der Weimarer Republik in den 1920er und 1930er Jahren war die Berliner Zeitung Tempo, die sogar bis zu dreimal täglich erschien.

Boulevardzeitungen fallen auf durch sensationsorientierte Aufmachungen, große Überschriften und großflächige Fotos. Verwendet werden oft auffällige Farben und plakative, reißerische Schlagzeilen. Das Titelblatt ist meist eher übersichtlich gestaltet. Bilder und Überschriften nehmen den überwiegenden Platz ein, die Texte sind in der Regel kurz, denn auf Hintergrundinformationen wird meist verzichtet.

In Boulevardzeitungen werden vor allem Themen behandelt, die geeignet sind, Emotionen zu wecken. Nachrichten mit sachbetontem Gegenstand werden daher personifiziert und emotionalisiert. Gerne wird dabei über angebliche Skandale, Liebesbeziehungen und Krankheiten von Prominenten berichtet.