Interessante Fakten zur Geschichte des Plakates

Funktion von Plakaten
Ein Plakat ist großformatig und erzeugt beim Betrachter schon allein dadurch Aufmerksamkeit. Wird es mit Farben und Typografie zusätzlich auffällig gestaltet, bietet es sich als ideales Werbemittel an. Früher wie heute ist das Plakat daher zu Werbezwecken bei Unternehmen beliebt. Die berühmten Litfaßsäulen mit aufgeklebten Plakaten werden heute jedoch mehr und mehr durch digitale Anzeigen ersetzt. Gerade im Bereich der Eventwerbung gibt es aber immer noch die typischen Plakatwände, die zur Ankündigung dienen. Nicht zuletzt sind es die politischen Parteien, die vor jeder neuen Wahl auf die Macht der Plakatwerbung setzen und sich so ins Bewusstsein der Menschen bringen wollen.

Verschiedene Plakate:
· Flugblätter
· Werbung für neue Produkte und Dienstleistungen
· Ankündigung von Events (Kinovorstellungen, Konzerte)
· Informationsplakate (z. B. Behörden, Schulen, Messen)
· als Kunstwerke
· zur Information über politische Wahlprogramme

Plakate gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert
Schon im 16. Jahrhundert kamen Plakate zum Einsatz. Damals zunächst als Flugblätter in den Niederlanden, als die Bevölkerung sich gegen die spanischen Besatzer wehrte. Aus dem niederländischen Wort „plakatten“ entstand das heutige „Plakat“. Zum Einsatz kamen verschiedene Techniken wie die Lithografie, auch Steindruck genannt, sowie der Flachdruck. Heute haben digitale Verfahren die alten Drucktechniken weitestgehend abgelöst.

Plakate im Steindruckverfahren (Lithografie)
Seit dem Jahr 1800 gibt es das Steindruckverfahren zur Produktion von Plakaten bereits. Hier wird das Plakatmaterial von mehreren Steinen abgezogen. Möglich waren einfarbige und mehrfarbige Drucke. Künstlern bot diese Art des Plakatdrucks einige gestalterische Freiheiten, da Bilder und Texte endlich großformatig gestaltet werden konnten. Nach der Lithografie entstand der moderne Flachdruck.

Einsatzgebiete für Plakate
Plakate kommen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz. Zum Beispiel als Werbung, als stilistisches Ausdrucksmittel ähnlich wie Kunstmalereien oder auch für die Ankündigung von Konzerten, Kinoevents oder Theaterstücken. Ein großes Einsatzgebiet von Plakaten lag lange in der Werbung für den Tourismus. Touristische Unternehmen warben darüber einen Großteil ihrer Gäste für ihre Unterkünfte.

Berühmte Plakatkünstler
Der Franzose Jules Chéret gilt als einer der ersten Künstler, die sich der professionellen Plakatgestaltung für den künstlerischen Ausdruck gewidmet hat. Design und Technik kamen hier zusammen – der Weg für die Produktion von kommerziellen und industriellen Druckerzeugnissen gelang. In Paris entstand daraus eine Bewegung, die sich ganz der Thematik der Plakatgestaltung widmete – mehr und mehr Künstler stellten anschließend ihre Werke in Kunsthandlungen aus.

Zwei wichtige stilistische Ausdrucksformen
Plakate wurden im Verlauf der Jahre in immer wieder neuen Stilrichtungen erfunden, zum Beispiel im Popart- oder Punkdesign.

Pop Art
Fast jeder kennt Andy Warhol, den Künstler der 60-er Jahre, der für die Plakate im berühmtem Pop-Art-Look verantwortlich war. Die Kunstrichtung Pop Art zeichnet sich aus durch sehr auffällig gewählte Farbkontraste und außergewöhnliche Muster, die dem Betrachter sofort ins Auge fallen. Auch die Typografien waren hier ein wichtiges Gestaltungselement und typisch für diesen Stil, der vor allem als Werbemittel von Unternehmen zur Ankündigung neuer Produkte zum Einsatz kam.

Punk-Design
Etwa um das Jahr 1975 entstand mit der Verbreitung der Punkszene ein weiteres sehr charakteristisches Plakatdesign. Das Punkdesign kam erstmals in den Metropolen London und New York auf die Straßen und verbreitete sich dann weiter in viele andere Länder. So provokativ wie die damalige Jugendkultur war auch das Design der Plakate.

Digitale Plakatgestaltung
Ab etwa 1990 wurden Plakate mehr und mehr digital. Deutlich preiswerter und schneller funktionierten die Gestaltung und das Drucken auf Papier. Mit der digitalen Drucktechnik war es erstmals möglich, Gesamtkunstwerke komplett am Computer zu gestalten und dann direkt auszudrucken. Das digitale Plakatdesign war nun auch für alle möglich, die sich nur wenig mit den klassischen Druckverfahren auskannten. Mit dem Aufkommen der digitalen Druckverfahren wurden deshalb mehr und mehr Kunstwerke am Computer entworfen und digital weiter verwertet.