Deutschland: Preise für Feinpapiere im Juni weiter abgerutscht
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Nachdem Verkäufer bereits im Mai mehr preisliche Ausreißer nach unten eingeräumt haben, hat sich der negative Trend bei den gestrichenen und ungestrichenen holzfreien Papiere im Juni offenbar verstärkt. Die Preisrunde vom Frühjahr ist versandet. Ein sich abzeichnendes frühes Sommerloch tut ein Übriges. Insbesondere die Preise für DIN A4-Kopierpapier in C-Qualität bröckeln angesichts tiefpreisiger Offerten aus Übersee, aber inzwischen sind fast alle Feinpapier-Commodities betroffen.

Vor diesem Hintergrund werden immer wieder Maßnahmen zu Kapazitätseinschränkung vorgenommen wie verlängerte Stillstände um die Feiertage bzw. werden Maschinen mit verringerter Geschwindigkeit gefahren.
Auch die Stimmung im Druckgeschäft ist gedrückt, die Aussichten sind trüb. Printwerbung geht weiter zurück, die Auftragsvolumina sinken. Die schlechte Geschäftslage gepaart mit hohen Kosten lässt viele Betriebe in finanzielle Nöte geraten, zumal die Kostenlast nicht an die Kunden weitergegeben kann. Geklagt wird auch über ständig zu erneuernde Preislisten, so mancher trauert den Quartalspreisen hinterher, die inzwischen zum Auslaufmodell mutiert sind. Längere Preisbindungen sind nicht mehr gefragt. Hersteller wollen sie nicht, weil sie auf positive Einflüsse schnell reagieren wollen und eine Umkehr des negativen Preistrends hoffen, Einkäufer hingegen setzen auf weitere zeitnahe Preissenkungen.
Auch die Papierfabriken müssen mit kleinen Margen in einem intensiven Wettbewerbsumfeld zurechtkommen und dabei energetisch umrüsten. Neue Papiermaschinen sind im grafischen Segment in Europa aktuell kein Thema. Beobachter fordern ein verbessertes Kapazitätsmanagement, weitere Stilllegungen seien dringend notwendig, um die sinkenden Absätze zu kompensieren und den Markt zu stabilisieren.