Die Bobst Group erzielte in 2023 Rekordumsätze und starke Finanzergebnisse

  • Umsatzanstieg auf CHF 1.841 Milliarden von CHF 1.563 Milliarden in 2021.
  • Umsatzanstieg auf CHF 1.960 Milliarden von CHF 1.841 Milliarden in 2022.
  • Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von CHF 147 Millionen (CHF 141 Millionen in 2022).
  • Nettoergebnis in Höhe von CHF 119 Millionen (CHF 115 Millionen in 2022).
  • Barmittelzufluss aus Geschäftstätigkeit in Höhe von CHF 45 Millionen (CHF 93 Millionen in 2022).
  • Kapitalrendite (ROCE) bei 24.9% (28.7% im Jahr 2022).
  • Nettoverschuldung in Höhe von CHF 134 Millionen gegenüber CHF 67 Millionen Netto-Cash-Position in 2022.
  • Dividende in Höhe von CHF 5 pro Aktie für das Jahr 2024 vorgeschlagen (reguläre Dividende in Höhe von CHF 5 plus eine Sonderdividende in Höhe von CHF 5 pro Aktie in 2023).
Jean-Pascal Bobst, Vorstandsvorsitzender der Bobst Group
© Bobst Group
11.03.2024
Quelle:  Firmennews

Die Bobst Group meldet niedrigere Auftragseingänge als in 2022 und Rekordumsätze für das Gesamtjahr 2023. Der Auftragsbestand war deshalb sowohl bei Maschinen als auch bei Services niedriger als Ende 2022. Sowohl das Betriebs- als auch das Nettoergebnis erreichten ein hohes Niveau. Die Kundenzufriedenheit nimmt Schritt für Schritt zu, da sich die Situation in der Lieferkette seit Sommer 2023 deutlich verbessert hat und hervorragende Unterstützung seitens der meisten Lieferanten und Kunden erzielt werden. Wir sind uns bewusst, dass die Zufriedenheit unserer Kunden unter den zu langen Lieferzeiten bei neuen Maschinen gelitten hat.
Die Bobst Group erzielte in 2023 Umsätze in Höhe von 1.960 Milliarden CHF. Das entspricht einem Anstieg um 119 Millionen CHF oder 6.5% im Vergleich zum Jahr 2022. Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug CHF 147 Millionen (CHF 141 Millionen in 2022), während das Nettoergebnis CHF 119 Millionen erreichte (CHF 115 Millionen in 2022).

Die Rendite aus eingesetztem Kapital (ROCE) erreichte 24.9% gegenüber 28.7% im Jahre 2022. Der Barmittelzufluss aus Geschäftstätigkeit betrug CHF 45 Millionen im Vergleich zu CHF 93 Millionen in 2022. Die Barmittel sanken im Berichtsjahr, was zu einer Nettoverschuldung in Höhe von 134 Millionen CHF führte, gegenüber einer Netto-Cash-Position in Höhe von 67 Millionen CHF in 2022. Dies ist hauptsächlich auf den Anstieg des Nettoumlaufvermögens im Berichtsjahr und die im April 2023 ausgeschüttete Sonderdividende zurückzuführen. Die Dividende war zudem der Hauptgrund für den Rückgang der Eigenkapitalquote von 28.9% im Vorjahr auf 25.7% im Berichtsjahr.

Angesichts der starken Finanzergebnisse empfiehlt der Verwaltungsrat der Generalversammlung, in 2024 eine Dividende in Höhe von CHF 5 pro Aktie auszuschütten.

Die Gruppe ist zuversichtlich, auch 2024 wieder ein gutes Jahr zu haben, wobei die bekannten Risiken, insbesondere die allgemeine Wirtschaftslage in mehreren Märkten und die zahlreichen geopolitischen Spannungen, sich negativ auf die Ergebnisse der Gruppe auswirken können. Für das Gesamtjahr 2024 geht die Gruppe derzeit davon aus, dass der Umsatz und das Betriebsergebnis (EBIT) unter dem Niveau von 2022 liegen werden.

Auftragseingang und Auftragsbestand
Die Gruppe startete in das Jahr 2023 mit einem im Vergleich zum Vorjahr um 20% höheren Auftragsbestand bei Maschinen. Die Auftragseingänge waren in der ersten Jahreshälfte 2023 und auch zum Jahresende erwartungsgemäss niedriger als im Vorjahr, wobei das dritte Quartal noch schwächer war. Das führte zu einem Rückgang des gesamten Auftragsvolumens um 20% gegenüber dem Rekordwert, der im Vorjahr erreicht wurde. Im Geschäftsbereich Printing & Converting lag der Auftragseingang um 30% unter dem des Vorjahres, mit unterschiedlichen Trends in den einzelnen Branchen. Im Geschäftsbereich Services & Performance verharrte der Auftragseingang auf einem vergleichbaren Niveau wie im Jahr 2022. Im Geschäftsbereich Printing & Converting ist der Auftragsbestand zwar um etwa 30% niedriger als Ende 2022, aber immer noch höher als vor Covid.

Umsatz
Im Gesamtjahr 2023 stieg der Konzernumsatz um CHF 119 Millionen oder 6.5% auf CHF 1.960 Milliarden. Bereinigt um Währungseffekte und Übernahmen stieg der Umsatz in 2023 um CHF 179 Millionen oder 9.7%. Eine Verbesserung von CHF 9 Millionen oder 0.5 % ergab sich aus einer Änderung des Konsolidierungskreises aufgrund der Übernahmen im Jahr 2023. Die ungünstige Entwicklung der Wechselkurse hat sich mit CHF 68 Millionen oder -3.7% negativ auf den Umsatz ausgewirkt.

In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 beliefen sich die Umsätze auf CHF 1.146 Milliarden gegenüber CHF 814 Millionen in den ersten sechs Monaten des Jahres sowie CHF 1.068 Milliarden im zweiten Halbjahr 2022. Die in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 erzielten Umsätze waren die höchsten, die die Gruppe jemals in einem Halbjahr erwirtschaftet hat – und das ungeachtet des Hochwassers, von dem unser Werk in Florenz im November 2023 betroffen war.

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Printing & Converting stieg um 7.9% auf CHF 1.316 Milliarden. Der Anstieg des konsolidierten Umsatzes ist auf den hohen Maschinenbestand zu Beginn des Jahres und die bessere Verfügbarkeit von Teilen im Laufe des Berichtsjahres zurückzuführen. Die Wellpappenbranche war besonders stark, gefolgt von Faltschachteln, Etiketten und flexiblen Materialien.

Die Umsätze des Geschäftsbereichs Services & Performance stiegen um 3.6% auf CHF 644 Millionen. Das Wachstum resultiert hauptsächlich aus dem Geschäft mit Retrofits und der Überholung von Maschinen. Die Umsätze im Bereich der Services blieben stabil.

Ergebnisse
Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug CHF 147 Millionen oder 7.5% des Umsatzes, verglichen mit CHF 141 Millionen oder 7.7% des Umsatzes in 2022.

Der Geschäftsbereich Printing & Converting erzielte ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von CHF 42 Millionen gegenüber CHF 47 Millionen in 2022. Der höhere Umsatz und das gute Kosten-Management haben sich positiv auf das Betriebsergebnis (EBIT) ausgewirkt, jedoch hatte das Hochwasser in unserem Werk in Florenz im November 2023 einen negativen Einfluss auf das Betriebsergebnis (EBIT) des Geschäftsbereiches von etwa CHF 25 Millionen. Die industriellen Kapazitäten wurden im Vergleich zum Vorjahr besser ausgelastet. Die laufenden Initiativen zur weiteren Verbesserung der Effizienz und Rentabilität werden weiter umgesetzt.
Der Geschäftsbereich Services & Performance erwirtschaftete ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von CHF 108 Millionen gegenüber CHF 97 Millionen im Vorjahr. Die Verbesserung ist hauptsächlich auf eine höhere Aktivität und eine bessere Auslastung unserer Aussendiensttechniker im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen.

Das Nettoergebnis stieg auf CHF 119 Millionen im Vergleich zu CHF 115 Millionen in 2022. Das höhere Nettoergebnis ist hauptsächlich auf das höhere Betriebsergebnis (EBIT) und das Finanzergebnis zurückzuführen. Der Ertragssteuersatz erhöhte sich aufgrund von Verlusten in Unternehmen, in denen im Jahr 2023 keine latenten Steuern aktiviert wurden, sowie aufgrund der Auflösung von in früheren Jahren ausgewiesenen latenten Steuerguthaben.

Bilanz
Das Nettoumlaufvermögen stieg von CHF 113 Millionen im Jahr 2022 auf CHF 247 Millionen im Berichtsjahr und liegt damit im Zielbereich der Gruppe von 12 bis 14 Prozent des Umsatzes. Die Anzahlungen der Kunden gingen aufgrund des geringeren Auftragsbestands bei Maschinen deutlich zurück, und die Vorräte nahmen im Vergleich zum Vorjahr weiter zu. Deshalb sank der Barmittelzufluss aus Geschäftstätigkeit auf CHF 45 Millionen im Vergleich zu CHF 93 Millionen in 2022. Die Barmittel sanken im Berichtsjahr, was zu einer Nettoverschuldung in Höhe von CHF 134 Millionen führte, gegenüber einer Netto-Cash-Position in Höhe von 67 Millionen CHF in 2022. Dies ist hauptsächlich auf den Anstieg des Nettoumlaufvermögens im Berichtsjahr und die Dividenden in Höhe von CHF 165 Millionen zurückzuführen, die im April 2023 ausgeschüttet wurden.

Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sank im Berichtsjahr auf 24.9% und liegt weiterhin über dem Zielwert der Gruppe von mindestens 20%. Der Rückgang gegenüber dem Allzeithoch von 28.7%, das im Jahr 2022 erreicht wurde, ist hauptsächlich auf den Anstieg des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote sank von 28.9% im Vorjahr auf 25.7% in 2023. Der Rückgang der Quote wurde hauptsächlich von der Ausschüttung der regulären Dividende und der Sonderdividende im Berichtsjahr verursacht.

Vorschlag zur Dividende
Die Dividendenpolitik der Gruppe empfiehlt eine Ausschüttungsquote von wenigstens 50% des Konzernergebnisses nach Steuern. Daher schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vor, in 2024 eine Dividende in Höhe von CHF 5 pro Aktie auszuschütten (in 2023 wurden CHF 5 reguläre Dividende plus eine Sonderdividende in Höhe von CHF 5 pro Aktie ausgeschüttet).

Ausblick auf 2024
Die Weltwirtschaft ist an vielen Fronten instabil, und die Spannungen zwischen den Nationen wirken sich auf die globalen Märkte und die Investitionsstimmung aus. Der IWF geht von einem weltweiten Wachstum von 2.9% aus, mit Anpassungen an die Inflationserwartungen. Ein Grossteil dieses Wachstums wird von den Aktivitäten der Schwellenländer getragen, während es in den entwickelten Volkswirtschaften schwach bleibt.

Im Jahr 2024 wird die Aufmerksamkeit auf den Themen Geopolitik, Wachstum, Kostenoptimierung, Digitalisierung und Energie liegen. Sie werden die wirtschaftlichen Entscheidungen und politischen Reaktionen bestimmen.

Die Vereinigten Staaten erweisen sich als widerstandsfähiger als erwartet. China hat mit einer Immobilienkrise zu kämpfen, und die komplizierte geopolitische Dynamik in Europa, gepaart mit globalen Fehlinformationen und Desinformationen, beeinträchtigt das Vertrauen und die Stabilität in der Region. Indien und der Nahe Osten scheinen innerhalb der globalen Trends eine gute Dynamik zu finden. Während das Vertrauen der Verbraucher auf niedrigem Niveau verharrt, wird das Vertrauen der Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Erholung, politischer Massnahmen und der Marktdynamik Schwankungen unterliegen.

Zusätzlich zu den hohen Rohstoffkosten, dem Fachkräftemangel und dem Rückgang der Auftragseingänge aufgrund der Abschwächung der industriellen Aktivitäten im Hauptabsatzmarkt wurde der Schweizer Franken in jüngerer Zeit dramatisch gegenüber dem Euro und dem US-Dollar aufgewertet, was für uns Folgen hat.

Im Jahr 2024 werden die Nachhaltigkeitsanforderungen, getrieben von der Europäischen Union, die ihren Fokus verstärkt auf klimabedingte Risiken richtet, und die Digitalisierung weiterhin Auswirkungen auf die Verpackungsindustrie haben, die ungeachtet der Schwankungen und der zunehmenden Komplexität des globalen Umfelds insgesamt aktiv bleibt.

Unterdessen stehen Markenartikelhersteller und Verpackungshersteller unter Druck hinsichtlich der Volumen, kürzerer Markteinführungszeiten, kleinerer Stückzahlen und der Notwendigkeit, Konsistenz zwischen dem physischen und dem Online-Verkauf herzustellen.

In diesem sich schnell verändernden Umfeld bleibt die Vision von BOBST stabil und unverändert stimmig. Während wir auf die bevorstehende drupa 2024 blicken, setzen wir unsere Vision zügig weiter um. Letztlich werden alle Maschinen und Werkzeuge miteinander „kommunizieren“ und Daten nahtlos über eine cloud-basierte Plattform übertragen, die den gesamten Produktionsprozess mit Qualitätskontrollsystemen steuert.

Unternehmen, die diesen Ansatz über ihren gesamten Produktionsprozess hinweg verfolgen, werden verstärkt faktenbasierte und zeitnahe Entscheidungen treffen können - und so ihre Produktivität erhöhen, ihre Effizienz verbessern und ihren Ausschuss verringern. Bis zur drupa 2024 werden wir über weitere Nachweise verfügen, die die Wirkungsweise dieser Vision aufzeigen.

Basierend auf der heutigen Bewertung des gesamten Geschäftsumfeldes und der Aussichten erwartet die Gruppe für das Gesamtjahr 2024 einen Umsatz und ein Betriebsergebnis (EBIT) unter dem Niveau, das in 2022 erreicht wurde. Die langfristigen Ziele mit einer Betriebsergebnismarge (EBIT) von mindestens 8% und einer Rentabilität aus eingesetztem Kapital (ROCE) von mindestens 20% werden aufrechterhalten. Die langfristigen Ziele für die Dividendenausschüttungen und die Eigenkapitalquote sind 30-35% für die Eigenkapitalquote und mindestens 50% des Konzernergebnisses nach Steuern für die Ausschüttungsquote.

Die Bobst Group hat am 31. Januar 2024 eine Obligationenanleihe über 200 Millionen CHF ausgegeben. Die Einnahmen werden zur Rückzahlung der am 27. September 2024 fälligen Obligationenanleihe über 135 Millionen CHF und für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet.

Generalversammlung
Die Mandate aller Mitglieder des Verwaltungsrates müssen für ein Jahr erneuert werden. Auf der am 28. März 2024 stattfindenden Generalversammlung werden Alain Guttmann, Thierry de Kalbermatten, Montserrat Peidro-Insa, Jürgen Brandt, Gian-Luca Bona and Marc Schuler für ein Jahr zur Wiederwahl vorgeschlagen. Jean-Pascal Bobst wird zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen, wo er als Delegierter des Verwaltungsrats die seit April 2009 als CEO geleistete Arbeit fortsetzen soll.

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