Deutsche Papierindustrie unter Druck: Verband warnt vor weiterer Schwächung des Standorts
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Werksschließungen, Produktionsrückgänge und Investitionsstau setzen der Papierindustrie zu. Auf dem Paper Summit 2025 forderte der Verband DIE PAPIERINDUSTRIE deshalb entschlossenes Handeln von der Politik, um Energiepreise, Abgaben und Bürokratiebelastung spürbar zu senken.
Die deutsche Papierindustrie befindet sich weiterhin in einer angespannten Lage. Auf dem Paper Summit 2025 in Berlin warnte Hans-Christoph Gallenkamp, Präsident des Verbandes DIE PAPIERINDUSTRIE, vor einer weiteren Schwächung des Standorts. Energiepreise, Abgabenlast und Bürokratie müssten dringend im internationalen Vergleich verbessert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.
Die Industrie befinde sich dem Verband zufolge bereits im dritten Rezessionsjahr. In Deutschland sind demnach derzeit 129 Werke mit 218 Papiermaschinen in Betrieb. Im Jahr 2020 waren es noch 152 Werke und 260 Maschinen. Damit wurden innerhalb von fünf Jahren rund 15 % der Standorte beziehungsweise Anlagen stillgelegt. Auch die Produktion bleibt rückläufig: Im ersten Halbjahr 2025 sank die Papier- und Pappeerzeugung in Europa um 1,3 % auf 39,6 Mio t. In Deutschland fiel der Rückgang mit 3,2 % deutlich stärker aus und lag damit rund zweieinhalb Mal über dem europäischen Durchschnitt.
Einen Rückgang verzeichnete die Branche zudem bei den Investitionen. Während 2024 noch mehr als 288 Mio € in den Substanzaufbau flossen, belaufen sich die Investitionen in diesem Jahr bislang nur auf 11 Mio €. Die schwache Investitionstätigkeit sei ein weiteres Zeichen für die schwierige wirtschaftliche Lage der Unternehmen, heißt es weiter.