Nachhaltigkeit: Teil der Tradition und Treiber der Innovation

In den Medien ist Nachhaltigkeit als Schlagwort überall zu finden. Die Forstwirtschaft hat den Begriff erfunden und die Papierindustrie hat ihn kultiviert. Bei Koehler ist Nachhaltigkeit Teil der Unternehmensstrategie und des Erfolgsgeheimnisses.

Papierfabrik August Koehler SE, Windräder
© Papierfabrik August Koehler SE
12.01.2021
Quelle:  Firmennews

„Die größte Bedrohung unseres Planeten ist die Annahme, dass jemand anderes ihn retten wird“, hat der britische Polarforscher Robert Swan gesagt. Verantwortung zu übernehmen und Initiative zu zeigen, sind Qualitäten, die dieser Tage wichtiger sind als jemals zuvor. Es sind auch grundlegende Qualitäten, um unternehmerisch erfolgreich zu sein. Und erfolgreich ist die Koehler Group seit inzwischen 213 Jahren. Herausforderungen und mutige Entscheidungen haben die Geschichte von Koehler geprägt, aber eines ist geblieben: Bei Koehler, dem Familienunternehmen aus dem Renchtal, nimmt Nachhaltigkeit eine entscheidende Position ein.

Nachhaltigkeit ist bei Koehler nicht von Tradition und Innovation zu trennen. Die Tradition des Unternehmens, das in der nunmehr achten Generation von der Familie geführt wird, bildet die Basis, auf der Innovationen entstehen können, die wiederum die nachhaltige Entwicklung fördern. Die neue Produktionslinie 8 ist ein herausragendes Beispiel dafür. Ohne den Mut, den die derzeitige Unternehmensführung um Kai Furler, aber auch schon sein Vater und sein Onkel Klaus und Wolfgang Furler an den Tag gelegt haben, wäre das Projekt nicht verwirklicht worden. Kaum ein Familienunternehmen von der Größe der Koehler Group kann eine Investition von 300 Millionen Euro stemmen. Auch Koehler kann es nur, weil in der Vergangenheit nachhaltig gewirtschaftet wurde.

Nachhaltigkeit beschränkt sich bei Koehler nicht auf die Art des Wirtschaftens, sondern beeinflusst das Denken und Handeln in jedem Aspekt. Gerade in der Papierindustrie, die in der Vergangenheit nicht immer für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen stand, ist Koehler ein Beispiel dafür, wie es besser gehen kann. Mit den Ressourcen wie Wasser wird verantwortungsvoll umgegangen. Der Zellstoff für die Herstellung von Frischfaserpapieren kommt aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft und kontrollierten Quellen. Durch kontinuierliche interne Verbesserungsprozesse arbeiten bei Koehler alle Mitarbeiter daran mit, Ressourcen einzusparen, Prozesse zu verschlanken und Abläufe zu optimieren. So wurde das Unternehmen in vielen Bereichen zum Benchmark der Branche.

Auf die Herausforderung des hohen Energiebedarfs hat Koehler bereits 2012 mit der Gründung der Koehler Renewable Energy reagiert. Diese plant und betreibt Biomasse-Heizkraftwerke, Windparks, Wasserkraftwerke und Photovoltaik-Anlagen. Das Werk Kehl, in dem die Produktionslinie 8 entstanden ist, wird nahezu vollständig mit Strom und Dampf aus dem benachbarten Biomasse- Heizkraftwerk versorgt. Nur Spitzenlasten werden über das externe Netz abgedeckt.

In Zeiten der politischen Entscheidung für den Ausstieg aus der Kohleverstromung arbeitet auch Koehler daran, die Dekarbonisierung seiner beiden Kohlekraftwerke in Oberkirch und Greiz aktiv voranzutreiben. So trägt Koehler zur Energiewende in Deutschland bei. Eine wichtige Komponente stellt auch die Logistik dar. Koehler verlagert viel davon auf die Schiene und Wasserwege. Der Rheinhafen nahe der Standorte Oberkirch und Kehl lädt gewissermaßen dazu ein. Durch den Bau einer Onsite-PCC-Anlage beim Werk Kehl hat Koehler nicht nur den LKW-Verkehr stark reduziert. In der Anlage wird auch das im benachbarten Biomasse-Heizkraftwerk ausgestoßene CO2 mit Kalkmilch zu gefälltem Calciumcarbonat (PCC) gebunden. PCC dient als Füllstoff in der Papier- und Streichmassenproduktion. Im thüringischen Greiz produziert Koehler Papiere auf 100 Prozent Sekundärfaserbasis. Wo der Volksmund von Recyclingpapier spricht und graue Schulhefte meint, entstehen bei Koehler qualitativ hochwertige Papiere in leuchtenden Farben, die mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet sind.

Auch im Frischfaserbereich steht bei den Produkten die Nachhaltigkeit ganz oben. Ausdruck dessen ist beispielsweise das Thermopapier Blue4est®, ein tatsächlich disruptives Produkt, da es auf thermosensitive Chemikalien verzichtet und für den direkten Lebensmittelkontakt geeignet ist. Für den direkten Lebensmittelkontakt werden auch die nun mit der Produktionslinie 8 produzierten Papiere geeignet sein. Ziel ist es, Papier für nachhaltige Verpackungslösungen in allen Branchen zu produzieren.

Die Produkte der Linie NexFlex® repräsentieren das Produktportfolio des neuen Geschäftsbereichs der flexiblen Verpackungspapiere. Kunden können neben den einseitig gestrichenen und ungestrichenen, maschinenglatten Papieren auch Papiere mit funktionellen Strichen erhalten. Die Koehler NexPlus® Papiere werden Kunststoffe in vielen Anwendungsbereichen der Primär- und Sekundärverpackungen ablösen. Ein von Koehler in Auftrag gegebenes Life Cycle Assessment (LCA) hat ergeben, dass bestimmte Produkte aus diesem Papier gegenüber herkömmlichen Kunststoffprodukten über ihre gesamte Lebensdauer vom Rohmaterial bis hin zum Recycling einen über 60 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck haben. Weitere Einflussfaktoren wurden ebenfalls betrachtet und für Papier deutlich positiver bewertet als für Kunststoff. Weitere LCA Studien sind geplant.

Koehler geht konsequent den Weg weiter, Verantwortung zu übernehmen, mutige Entscheidungen zu treffen, innovative Produkte zu entwickeln und damit einen Beitrag zu leisten, den globalen Herausforderungen entgegenzutreten.

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