Papier- und Kunststoffverarbeitung: Arbeitgeber legen abschlussnahes Angebot vor

- Angebot des HPV sieht Entgelterhöhung um 2,1 Prozent in zwei Stufen vor
- Papier, Pappe, Kunststoffe verarbeitende Industrie strebt raschen Abschluss an
- Verhandlungen im Hybrid-Modus fanden in konstruktiver Atmosphäre statt

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© Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V.
29.01.2021
Quelle:  Firmennews

Der Hauptverband der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HPV) hat zum Auftakt der Tarifverhandlungen in Berlin sein Ziel einer raschen Tarifeinigung mit einem abschlussnahen Angebot untermauert. Die Arbeitgeber boten der Gewerkschaft Verdi an, die Löhne und Gehälter um 2,1 Prozent in zwei Stufen bei einer Laufzeit von 24 Monaten zu erhöhen: Die erste Erhöhung der Entgelte sieht dabei für den 1. Oktober 2021 einen Anstieg um 1,1 Prozent vor, die zweite Stufe wäre am 1. Februar 2022, dann mit einem weiteren Plus von 1,0 Prozent. Der Tarifvertrag würde vom 1. Februar 2021 bis zum 31. Januar 2023 laufen.

Zuvor hatte der HPV die Forderung Verdis von einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,8 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten zurückgewiesen. Der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel deutete auf die schwierige wirtschaftliche Situation im vergangenen Jahr und die großen Unsicherheiten für das Jahr 2021 hin: „Das letzte Jahr war durch starke Einbrüche bei Umsatz und Produktion, durch sinkende Produktivität und hohe Rohstoffpreise gekennzeichnet. Dennoch haben die Unternehmen in der größten Krise der Nachkriegszeit bereits im Frühjahr 2020 die Löhne um 2,7 Prozent erhöht. Die Arbeitnehmer haben zusätzlich von der sehr niedrigen Inflation von 0,5 Prozent profitiert – alles in allem hatten sie so ein echtes Plus im Geldbeutel. Daher gibt es keine plausible Begründung, die eine hohe Lohnforderung rechtfertigt.“ Jürgen Peschel wies darauf hin, dass die angedachte Entgelterhöhung bei allen widrigen Umständen in der Branche als Anerkennung und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Branche zu verstehen ist, die in schwierigen Zeiten zu den Unternehmen gestanden haben.

Konstruktive Verhandlungsatmosphäre
Insgesamt bewertete Peschel die konstruktive Atmosphäre der Verhandlungen als positiv. Im Vergleich zu früheren Tarifrunden seien sich die Tarifpartner – mit einigen punktuellen Abweichungen – darüber einig gewesen, dass die wirtschaftliche Situation in der Papier- und Kunststoffverarbeitung mit ihren Teilbranchen im Jahr 2020 vor allem durch einen Rückgang der Produktion und der Beschäftigtenzahl gekennzeichnet gewesen sei.

Die zweite Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 10. Februar 2021 in Berlin statt, corona-bedingt wieder mit jeweils kleinen Kommissionen. Wie in der ersten Runde werden alle Teilnehmer vor den Sitzungen auf Covid-19 getestet. Der Sozialpolitische Hauptausschuss des HPV wird zwischen den Verhandlungen online konsultiert.

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