Pilotprojekt zur Kohlenstoffabscheidung der Metsä Group läuft – Untersuchung einer Demonstrationsanlage beginnt

Im Juni wurde in der Fabrik der Metsä Group in Rauma eine Pilotanlage zur Kohlenstoffabscheidung in Betrieb genommen, in der das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Technologieunternehmen Andritz, dem Lieferanten der Pilotanlage, die Abscheidung von Rauchgasen aus Zellstofffabriken testet.

Zellstofffabrik Rauma
© Metsä Group
23.09.2025
Quelle:  Firmennews

Die CO2-Abscheidung ist eine bereits existierende Technologie, die jedoch bisher noch nicht für Rauchgase aus Zellstofffabriken eingesetzt wurde. Im Herbst 2025 werden verschiedene Betriebsmodelle hinsichtlich Aspekten wie Energieverbrauch und Menge des abgeschiedenen CO2 getestet. Die Pilotphase wird auch Aufschluss über die Notwendigkeit einer Rauchgasbehandlung und die Qualität des Endprodukts geben.

„Bislang scheint die Technologie bei den Abgasen der Zellstofffabrik gut zu funktionieren“, sagt Kaija Pehu-Lehtonen, SVP Business Development und Leiterin des CO2-Abscheidungsprojekts der Metsä Group.

Im Rahmen der Pilotphase wird die Metsä Group auch die Möglichkeiten für eine größere Demonstrationsanlage zur CO2-Abscheidung am Standort Rauma untersuchen. Die jährliche Kapazität einer Demonstrationsanlage würde zwischen 30.000 und 100.000 Tonnen abgeschiedenem Kohlendioxid liegen. Über das Projekt und den Standort der Demonstrationsanlage wurde noch keine Entscheidung getroffen. Für die Umsetzung des Projekts müssten alle technischen und finanziellen Fragen geklärt werden. Die Demonstrationsanlage in größerem Maßstab hätte eine mehr als hundertmal so hohe Kapazität wie die Pilotanlage, die pro Tag etwa eine Tonne Kohlendioxid abscheiden kann.

Biobasiertes Kohlendioxid ist ein nahezu ungenutzter Nebenstrom aus Zellstofffabriken. Kohlendioxid kann als Rohstoff verwendet werden – beispielsweise in der Chemie- und Kraftstoffindustrie – und als Ersatz für fossile Rohstoffe dienen. Die Kohlenstoffabscheidung erhöht weder den Holzverbrauch in der Zellstofffabrik noch beeinträchtigt sie die Produktionseffizienz.

„Die Investitionen in die Abscheidung sind hoch und der Markt ist noch unterentwickelt, daher gehen wir schrittweise vor. Darüber hinaus sind die Wertschöpfungsketten vom Rohstoff bis zum Endprodukt oft neu und komplex, was eine enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten und Einblicke in industrielle Abläufe erfordert“, sagt Pehu-Lehtonen.

Durch ihre Entwicklungsaktivitäten möchte die Metsä Group die Entstehung von Märkten fördern. Die Marktentwicklung hängt jedoch auch von der Regulierung auf EU- und nationaler Ebene sowie von der Investitionsförderung für den ökologischen Wandel ab. Staatliche Beihilfen für den ökologischen Wandel werden eine Schlüsselrolle bei der Beschleunigung industrieller Investitionen spielen.

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