Gewaltige Transformationsprozesse mit Innovationen und entsprechender Förderung bewältigen

Beim diesjährigen PTS Netzwerktag 2022 kamen Schlüsselakteure der europäischen und deutschen Papierindustrie sowie aus der Forschung und Politik nach Dresden, um die anstehenden Herausforderungen der Branche zu adressieren und Wege der Innovation aufzuzeigen und zu diskutieren, mit denen die Transformation der Papierindustrie erfolgreich umgesetzt werden kann.

Schlüsselakteure auf dem PTS Netzwerktag 2022
© Papiertechnische Stiftung (PTS). PTS Netzwerktag 2002, Eröffnungsrede
09.06.2022
Quelle:  Firmennews

Der Netzwerktag der PTS ist eine Plattform, die die Akteure und Entscheider der Papierbranche in diesem Jahr wieder mit einer zahlreichen Teilnahme nutzten, um über wichtige Fragen und Herausforderungen der Branche zu diskutieren.
Beginnend mit dem Grußwort von Herrn Thomas Kralinski (Staatssekretär im Sächsischen Staatsministe-rium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), der die zentrale Bedeutung der Papierindustrie für viele Lebens-bereiche hervorhob, folgten drei KeyNote Vorträge aus deutscher, europäischer und politischer Sicht auf die Papierindustrie und Ihre Herausforderungen als energieintensive Industrie.

Der Präsident von DIE PAPIERINDUSTRIE, Winfried Schaur, der online zugeschaltet war, betonte in sei-nem Vortrag, dass die Papierindustrie vor gewaltigen Transformationsprozessen stehe. „Die notwendige Dekarbonisierung stellt eine Zeitenwende für die Industrie dar“, sagte Schaur. Als Branche habe die Pa-pierindustrie relativ gute technische Voraussetzungen, da sie kaum prozessbedingte CO2-Emissionen ausstoße und die notwendigen Technologien größtenteils vorhanden seien. „Um das umzusetzen benöti-gen wir jedoch die Unterstützung der Politik, etwa durch Klimaschutzverträge. Die energieintensiven Bran-chen benötigen bei diesem Prozess zudem Übergangshilfen.“ Als weitere Herausforderungen nannte der Präsident den Fachkräftemangel und die Renationalisierung von Wertschöpfungsketten vor dem Hinter-grund zunehmender geopolitischer Risiken. „Dazu brauchen wir einen engeren Schulterschluss mit unse-ren Kunden“, sagte Schaur. „Nur gemeinsam können wir resiliente und regionsnahe Wertschöpfungsket-ten entwickeln.“

Jori Ringman, Director General der Confederation of European Paper Industries (CEPI), hob die Chancen der Papierindustrie für die Zukunft als Plattform hervor, die zur Wertschöpfung für neue biobasierte Unter-nehmen beiträgt. Zudem ergeben sich Perspektiven aus der Kreislaufwirtschaft, ungehobenes klimarele-vantes Potenzial und in der Zusammenarbeit mit Start Up Unternehmen.

Zu den Fördermöglichkeiten für energieintensive Industrien sprach Dr. Bernd Wenzel vom Kompetenz-zentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) und ging dabei auf die Papierindustrie im Spe-ziellen ein sowie auf die Dekarbonisierungsausrichtung auf Bundesebene.

Aufbauend auf die gesetzten Impulse moderierte Dr.-Ing. Tiemo Arndt (Leiter Forschung & Transfer) eine breit besetzte Podiumsdiskussion neben den KeyNote Rednern mit Teilnehmern aus der Indust-rie, wie Matthias Höhsl (FPT Vorstand & Voith) und Peter Bekaert (Geschäftsführer Modellfabrik GmbH), aus der Politik vertreten durch Dr. Peter Lucas (Fachreferat „Technologieförderung“ Sächsi-schen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) und aus der Forschung, die durch Herrn Prof. Dr. Michael Beckmann (Dekan der Fakultät Maschinenwesen, TU Dresden) und Dr. Thorsten Voß (Vorstand PTS) repräsentiert wurde. Dabei wurden die Energiepolitik, Innovation, Forschung so-wie der Fachkräftemangel als Herausforderungen für die Transformation der Papierindustrie heraus-kristallisiert und facettenreich beleuchtet.

Die Start Up Session bildete den Abschluss des Netzwerktages, die mit der Vorstellung des AiF Innova-torsNet durch Jan-Frederik Kremer (Geschäftsführer, AiF Forschung · Technik · Kommunikation GmbH) eröffnet wurde und Start Ups als wichtigen Weg für Innovationen unterstrich. Danach stellten die Start Up Unternehmen Foxbase GmbH, HCP Sense GmbH, mecorad GmbH sowie die Trilitec GmbH Ihre innovati-ven Lösungen vor und die Netzwerkteilnehmer entschieden über eine Publikumsabstimmung über die beste Idee. Die Siegeridee von HCP Sense überzeugte das Publikum am meisten und erhielt einen PTS Dienstleistungsgutschein im Wert von 10.000 € zur Weiterentwicklung, eine lebenslange Mitgliedschaft für das Unternehmen im AiF InnovatorsNet (im Wert von 849 € / Jahr) sowie eine Unternehmensvorstellung im DPI Verbandsmagazin „Papier kann mehr.“ mit einer Auflage von 40.000 Stück. Die anderen Start Up Unternehmen erhalten ebenfalls den AiFInnovatorsNet Zugang sowie die Vorstellung im Magazin.

Das könnte Sie auch interessieren


 

Ausgewählte Topnews aus der Papierindustrie