Briefmarkenautomaten haben ausgedient

Briefmarkenautomaten dienten dem automatisierten Verkauf von Briefmarken und waren im Regelfall an der Außenseite von Postfilialen angebracht oder an stark frequentierten Plätzen zu finden.

Der erste Briefmarkenautomat stand bereits 1893 am Londoner Hauptpostamt.

Briefmarken konnte man bis Ende 2022 an einem Briefmarkenautomaten kaufen.
© Bild von jacqueline macou auf Pixabay
15.05.2023

Während anfänglich Rollenmarken oder Markenheftchen ausgegeben wurden, waren seit den 1990er Jahren spezielle Automatenmarken im Einsatz, die direkt im Automaten bedruckt wurden.

Im Jahr 2019 betrieb die Deutsche Post AG ca. 1200 Briefmarkenautomaten. An diesen konnten Marken zum Versenden von Briefen, Postkarten etc. erworben werden. Diese gaben bei nicht centgenauer Münzzahlung keine Münzen, sondern Briefmarken des entsprechenden Betrages als „Rückgeld“ heraus. An den Briefmarkenautomaten waren auch Marken mit frei wählbarem Wert erwerbbar, zu welchen die als Wechselgeld ausgegebenen Briefmarken ergänzt werden konnten. Dies war immer sehr praktisch, wenn das Porto erhöht worden war und man noch Briefmarken mit dem alten Portobetrag zu Hause hatte. Dann konnte man sich am Briefmarkenautomaten einfach Briefmarken mit dem fehlenden Wert ausdrucken.

Briefmarkenautomaten gehörten zu den wenigen Automaten in Deutschland, die sämtliche Euro- und Cent-Münzen akzeptierten. Pro Bezahlvorgang wurden maximal 15 Münzen angenommen. Hier konnte man also auch sein Kleingeld loswerden.

Doch aufgrund der ständig geringer werdenden Nutzung dieser Automaten sowie wegen steigender Reparatur- und Wartungskosten war der Einsatz in Deutschland in den letzten Jahren rückläufig.

Ende 2022 kündigte die Deutsche Post schließlich an, die Automaten endgültig auslaufen zu lassen, indem defekte Geräte künftig nicht mehr repariert oder durch neue ersetzt, sondern abgebaut würden.

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