Der Kreuzworträtselmord von 1981 - Wie ein Rätsel den Mörder überführte

Der Kreuzworträtselmord von 1981 ging als einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle in die Geschichte der DDR ein. Am 15. Januar 1981 verschwand der 7-jährige Lars Bense in Halle-Neustadt spurlos auf dem Weg ins Kino. Zwei Wochen später wurde seine Leiche in einem Koffer an einer Bahnstrecke gefunden. Der Junge war sexuell missbraucht und brutal ermordet worden.

Kreuzworträtsel
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23.06.2025

Alte Zeitungen mit ausgefüllten Kreuzworträtseln als einzige Spur

Die Ermittler standen zunächst vor einem Rätsel. Die einzige Spur waren alte Zeitungen mit ausgefüllten Kreuzworträtseln, die sich neben der Leiche im Koffer befanden. Akribisch sammelten die Beamten Schriftproben von den 90.000 Einwohnern Halle-Neustadts, um die Handschrift mit der aus den Rätseln abzugleichen.

Nach 9 Monaten und der Auswertung von über 500.000 Schriftproben gelang der Durchbruch: Die Schrift einer Frau stimmte mit den Kreuzworträtseln überein. Ihr Freund Matthias S. geriet ins Visier der Fahnder und gestand schließlich die Tat. Er hatte den Jungen missbraucht, aus Angst vor Entdeckung erschlagen und die Leiche im Koffer aus einem Zug geworfen.

1982 verurteilte ihn das Bezirksgericht Halle zum Tode. Nach der Wiedervereinigung wurde das Urteil in eine zehnjährige Jugendstrafe umgewandelt. 1999 kam Matthias S. frei.

Das Schicksal schlug mehrfach zu

Das Schicksal schlug noch mehrmals zu: Der Vater des Täters nahm sich einige Jahre nach der Tat das Leben. Der Vater des Opfers starb am 13. Jahrestag des Mordes. Der Mörder Matthias S. starb 2013 - auf den Tag genau 32 Jahre nach der Tat.

Fazit: Ein Kreuzworträtsel überführte einen Mörder

Der Kreuzworträtselmord ging aufgrund der akribischen Ermittlungsarbeit und innovativen Aufklärungsmethoden in die Kriminalgeschichte ein. Er zeigte, dass auch kleinste Spuren wie Kreuzworträtsel entscheidend zur Überführung eines Täters beitragen können.