Portugal: EIB und Navigator unterzeichnen 40 Mio. Euro-Kredit für klimafreundliche Innovationen
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- Finanzierung für Navigators Dekarbonisierungsplan und innovative Anlage in Aveiro zur Herstellung von Faserformverpackungen aus Eukalyptuszellstoff
- Projekt stärkt TechEU-Initiative der EIB zur Innovationsförderung durch industrielle Dekarbonisierung und wettbewerbsfähige, klimafreundliche Lösungen für die Industrie
- Vereinbarung ist durch InvestEU-Programm abgesichert – Unterstützung der strategischen Prioritäten der EIB im Bereich Klimaschutz und Bioökonomie und des REPowerEU-Plans für mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und The Navigator Company haben einen Kredit über 40 Millionen Euro unterzeichnet, um das Dekarbonisierungsprogramm des Unternehmens zu beschleunigen. Dies ist die erste Tranche einer von der EIB genehmigten Gesamtfinanzierung von 80 Millionen Euro. Navigator ist ein integrierter Produzent in den Bereichen Forstwirtschaft, Zellstoff, Papier, Tissue-Produkte, nachhaltige Verpackungslösungen und Bioenergie mit Sitz in Portugal.
Mit dem Kredit kann das Unternehmen in den Einsatz klimafreundlicher Produktionstechnologien und die Herstellung innovativer Produkte in seinen Zellstoff-, Papier- und Verpackungsfabriken in Portugal investieren. Bei der ökologischen Modernisierung geht es vor allem um die Nutzung erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz, etwa durch die Umstellung bestehender Kalköfen auf Biomasse-Nutzung, den Bau eines neuen Biomassekessels, neue Kraft-Wärme-Kopplungs-Turbinen sowie neue Photovoltaikanlagen. Die Investitionen fließen zudem in die Entwicklung innovativer biobasierter Produkte als Ersatz für Kunststoffverpackungen aus fossilen Brennstoffen und in die weltweit erste Anlage des Unternehmens in Aveiro zur Herstellung von Faserformverpackungen aus Eukalyptuszellstoff. Mit diesen Maßnahmen will das Unternehmen seine Treibhausgasemissionen senken, energieeffizienter werden und die negativen Umweltauswirkungen der Zellstoff- und Papierindustrie eindämmen.
Das Projekt ist Teil von TechEU. Mit diesem Programm will die EIB-Gruppe Innovationen in Europa beschleunigen und bis 2027 Investitionen von 250 Milliarden Euro für Start-ups, Wachstumsunternehmen und innovative Firmen mobilisieren. Konkret handelt es sich bei dem Projekt im Rahmen von TechEU um ein Cleantech-Projekt. Es fördert die industrielle Dekarbonisierung und transformiert industrielle Prozesse durch wettbewerbsfähige, klimafreundliche Ideen und Lösungen.
Jean-Christophe Laloux, Direktor und Leiter Finanzierungsoperationen und Beratungsdienste in der EU bei der EIB: „Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die EIB Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität begleiten und gleichzeitig Innovation und Wettbewerbsfähigkeit fördern kann. Innovation, die auf Nachhaltigkeit setzt, macht die europäische Industrie widerstands- und wettbewerbsfähiger und ermöglicht umweltfreundlichere Produkte für die Verbraucherinnen und Verbraucher.“
Fernando Araújo, Vorstandsmitglied The Navigator Company: „Diese Finanzierung ist ein weiterer Schritt in einer langjährigen Partnerschaft mit der EIB, die entscheidend dafür ist, dass Navigator seine Ziele rechtzeitig erreicht und seine Mission erfüllt. Wir wollen nicht nur unsere Ergebnisse, sondern auch unser Wissen, unsere Erfahrung und unsere Ressourcen mit der Gesellschaft teilen – im Sinne einer besseren Zukunft. Mit dieser Vereinbarung bekräftigt Navigator sein Engagement für nachhaltige Finanzierungen und stärkt gleichzeitig seine Fremdkapitalstruktur, wo die durchschnittliche Laufzeit derzeit mehr als fünf Jahre beträgt. Das angemessen gestaffelte Rückzahlungsprofil trägt zu einer guten finanziellen Planbarkeit bei und spiegelt die solide Finanzstruktur und Glaubwürdigkeit von Navigator an den Finanzmärkten wider.“
Mit dem Kredit fördert die EIB-Gruppe Maßnahmen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit sowie die Bioökonomie und Landwirtschaft – zwei der acht Kernprioritäten ihres Strategie-Fahrplans 2024–2027. Der Kredit ist zudem Teil des Aktionsplans der EIB zur Unterstützung von REPowerEU. Das Programm soll die EU unabhängiger von Öl- und Gasimporten machen und damit die Energieversorgung sichern und die Energiewende beschleunigen. Abgesichert wird der EIB-Kredit durch InvestEU. Mit diesem europäischen Flaggschiffprogramm will die EU im Zeitraum 2021–2027 öffentliche und private Finanzierungen von mehr als 372 Milliarden Euro für ihre Ziele mobilisieren.
Mit der neuen Finanzierung unterstreicht die EIB ihre anhaltende Unterstützung für die Dekarbonisierungsstrategie von Navigator. Bereits zuvor hatten beide Einrichtungen entsprechende Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet, zuletzt 2023 (Portugal: EIB vergibt 115 Millionen Euro an Navigator für beschleunigte Dekarbonisierung).