Ikea: Das war’s - Wir verbannen Kunststoff aus unseren Verkaufsverpackungen

Verpackungen aus Kunststoff sind ein Ärgernis: Egal ob Joghurt-Becher, Shampoo-Flasche oder IKEA Produkt – jedes Mal, wenn ich etwas in Plastik verpacktes kaufe, plagt mich das schlechte Gewissen. Denn Schätzungen zufolge treiben rund 86 Millionen Tonnen Plastik in unseren Weltmeeren – und die Konsequenzen für das marine Ökosystem durch Kunststoffabfälle und die damit einhergehende Umweltverschmutzung sind verheerend. Jetzt hat IKEA sich das Ziel gesetzt, bis spätestens 2028 Kunststoffe aus allen Verkaufsverpackungen zu entfernen – das freut mich wirklich!

Verpackungen spielen eine wichtige Rolle in der IKEA Lieferkette.
© Inter IKEA Systems B.V.
28.03.2022
Quelle:  Firmennews

Bei IKEA haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, trotz und gerade wegen unserer Größe und globalen Präsenz positiven Einfluss auf Menschen und die Umwelt zu nehmen. Ein Widerspruch? Im Gegenteil: Denn besonders als globaler Player haben wir große Strahlkraft und können Entscheidungen treffen, die wirklich etwas bewirken. So haben wir es uns zum Ziel gemacht, bis 2030 ausschließlich erneuerbare oder recycelte Materialien zu verwenden, um so zugleich Abfälle zu reduzieren und den Wert der eingesetzten Materialien so lange wie möglich zu schätzen und zu erhalten. Kunststoffabfälle und Umweltverschmutzung sind weltweit verbreitete Probleme und bei IKEA ergreifen wir Maßnahmen, um Teil der Lösung zur Reduzierung von Kunststoffabfällen und der Umweltbelastung durch Verpackungen zu werden.

Bye Bye Plastikverpackungen!
Bereits seit vielen Jahren verfolgt IKEA das Ziel, für seine Verpackungen so viel Material auf Holzfaserbasis wie möglich zu verwenden. Wir arbeiten kontinuierlich daran, den Anteil an Kunststoff zu reduzieren und neue Wege zu finden, um unsere Produkte zu verpacken. Als einen weiteren wichtigen Schritt auf diesem Weg hat IKEA sich jetzt das Ziel gesetzt, bis spätestens 2028 Kunststoffe aus allen Verkaufsverpackungen zu entfernen. Dieses Vorhaben betrifft unser gesamtes Verkaufssortiment und wird weltweit von IKEA vorangetrieben. Die Auslistung der Kunststoffverpackungen im Verkauf wird schrittweise umgesetzt: Bis 2025 werden die Kunststoffverpackungen für neue Sortimente ausgelistet und im bestehenden Sortiment werden die Kunststoffverpackungen bis 2028 ersetzt.

Schon heute bestehen weniger als zehn Prozent des von IKEA verwendeten Verpackungsmaterials aus Kunststoff. Da wir aber unbedingt die verbleibende Lücke schließen und ganz auf Kunststoffe in Verkaufsverpackungen verzichten wollen, wird IKEA auf Verpackungen und Materialien aus Papier umstellen, die bessere Eigenschaften für Zirkularität aufweisen. Es ist erneuerbar, recycelbar und eine der am weitesten verbreiteten Verpackungsmaterialien weltweit. Wir gehen nach heutigem Wissen also davon aus, dass Papier beim Übergang von Kunststoffverpackungslösungen in Verkaufsverpackungen zu nachhaltigen Alternativen eine Schlüsselrolle einnehmen wird.

Eine Initiative mit großer Wirkung
Die Ergebnisse einer internen Untersuchung zeigen, dass im Jahr 2020 rund 55 Tonnen Verpackungsmaterial aus Kunststoff für die IKEA Verkaufsverpackungen zum Einsatz kam. Eine unglaublich große Zahl, oder? Dann legen wir doch gleich noch ein paar weitere nach: Jedes Jahr werden mehr als vier Milliarden Kundenpakete durch unsere Systeme geschleust. Und während wir jährlich rund 40 Millionen Kubikmeter Waren bewegen, verbrauchen wir rund 920.000 Tonnen Material für unsere Produktverpackungen. Die Kosten für Verpackungs- und Transportmaterial belaufen sich dabei auf 1,2 Milliarden Euro. Das zeigt, wie wichtig das Thema Verpackungen für uns bei IKEA ist: Es spielt eine wichtige Rolle entlang unserer gesamten Lieferkette und ist unerlässlich, um unsere IKEA Produkte für mehr als drei Milliarden Kundinnen und Kunden auf der Welt verfügbar zu machen und sie sicher sowie unversehrt bei den Kundinnen und Kunden im Zuhause einziehen zu lassen.

Wir arbeiten seit vielen Jahren daran, den Einsatz von Verpackungsmaterialien aus Kunststoff in bestimmten Bereichen zu beenden – beispielsweise was EPS (geschäumtes Polystyrol) in Flachpaketen oder die Kunststoff-Blisterverpackungen für Leuchtmittel angeht. Nun haben wir uns aber dazu entschlossen, diese Aufgabe mit voller Kraft anzugehen und eine Initiative auf den Weg zu bringen, mit der wir unsere Ambition in unserem gesamten Sortiment durchsetzen. Dabei müssen wir realistisch sein: Es wird viele Jahre dauern, bis sich der Erfolg einstellt, da wir die richtigen kunststofffreien Lösungen finden und erproben müssen, um die Produktqualität weiter zu gewährleisten, automatisierte Verpackungslinien zu unterstützen und unsere Produkte weiter zu einem erschwinglichen Preis anbieten zu können. In den vergangenen Jahren haben wir aber auch einige Erfolge auf diesem Gebiet verzeichnet: So ist es uns beispielsweise gelungen, EPS aus unserem Sortiment an Einrichtungsgegenständen zu entfernen (mit Ausnahme einiger Küchengeräte).

Das Ende der Kunststoffverpackungen bei IKEA – Herausforderung angenommen!
Wir sind uns bewusst, dass die Abkehr von Kunststoff in Verkaufsverpackungen eine echte Herausforderung bedeutet. Unsere Initiative wird die Entwicklung neuer Lösungen sowie die enge Zusammenarbeit mit Produktentwicklungsteams und IKEA Lieferantinnen und Lieferanten auf der ganzen Welt erfordern. Lediglich für einige Produkte des IKEA Lebensmittelsortiments werden Kunststoffverpackungen auch weiterhin zum Einsatz kommen – überall dort, wo sie aus Gründen der Qualitäts- und Lebensmittelsicherheitsstandards auch nach 2028 noch nötig sind. Aber auch in diesem Fall werden sie aus erneuerbaren oder recycelten Quellen stammen.

In den kommenden Jahren wird IKEA in neue Technologien, Mitarbeiter*innen und Innovationen investieren, um alternative Lösungen in Bereichen zu entwickeln, in denen es heute nur begrenzte Möglichkeiten gibt. Die Umsetzung erfolgt Hand in Hand mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern sowie Lieferantinnen und Lieferanten. Unsere Initiative soll neben der Reduzierung von Umweltbelastungen durch Kunststoffabfälle auch unsere Bemühungen unterstützen, weniger abhängig von fossilen Rohstoffen zu sein.

Den Blick nach vorne gerichtet
Warum reden wir schon jetzt über unsere Absichten, wenn 2028 noch so weit entfernt scheint? Ganz einfach: Wir möchten transparent arbeiten und die Menschen über unsere Bestrebungen, ein nachhaltigeres Unternehmen zu werden, informieren. Indem wir unsere Vorsätze mitteilen, hoffen wir, das Bewusstsein der Verbraucher*innen zu schärfen und auch Interessengruppen in der Branche dazu zu motivieren, nachhaltigere Verpackungslösungen einzusetzen. Wir sind auch sehr daran interessiert, mit neuen Partner*innen und der Branche insgesamt zusammenzuarbeiten, um neue Verpackungslösungen zu finden.

Letztlich geht es uns nicht nur darum, unsere eigenen Tätigkeiten zu optimieren – wir sind jederzeit offen dafür, mit anderen zu kooperieren und so die positiven Auswirkungen unserer Entscheidungen und Maßnahmen zu maximieren.

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