Metsä Group und ANDRITZ planen eine Demonstrationsanlage für Ligninprodukte in Äänekoski

Metsä Fibre, Teil der Metsä-Gruppe, plant in Zusammenarbeit mit ANDRITZ den Bau einer Demonstrationsanlage für ein modifiziertes Ligninprodukt. Ziel ist es, das Verfahren zur Abtrennung von Lignin aus der Schwarzlauge bei der Zellstoffproduktion zu entwickeln und es für neue Endanwendungen weiterzuverarbeiten.

Metsä Group und ANDRITZ planen eine Demonstrationsanlage für Ligninprodukte in Äänekoski
© Metsä Group
08.06.2023
Quelle:  Firmennews

Die Demonstrationsanlage hätte eine Kapazität von etwa zwei Tonnen pro Tag und würde in der Bioproduktfabrik der Metsä-Gruppe in Äänekoski stehen. Es wird erwartet, dass im Laufe dieses Jahres eine Investitionsentscheidung über die Anlage getroffen wird.

Bei der Zellstoffproduktion wird Lignin, das als Bindemittel für Holzfasern dient, aus den Fasern entfernt. Es wird traditionell für die Bioenergieerzeugung verwendet, hat aber auch eine Reihe anderer potenzieller Verwendungsmöglichkeiten. Die technische Bewertung und Entwicklung des Produkts für Endanwendungen wird von Dow, einem führenden Unternehmen der Materialwissenschaft, vorangetrieben. Die in der Demonstrationsanlage hergestellten Hochleistungs-Biodispergiermittel könnten beispielsweise als biobasierte Beton- und Gips-Wasserreduzierer in der Baubranche eingesetzt werden.

"Es ist wichtig, dass wir aktiv Alternativen aus nachwachsenden Rohstoffen entwickeln, um fossile Materialien und Ausgangsstoffe zu ersetzen. Dies wird unser Bioproduktkonzept weiter stärken, das darauf abzielt, alle Nebenströme der Zellstoffproduktion in Produkte mit dem höchstmöglichen Mehrwert zu verwandeln", sagt Ismo Nousiainen, CEO von Metsä Fibre.

Das Potenzial von Lignin für verschiedene Anwendungen wird schon seit langem untersucht. Die Herstellung von modifiziertem Lignin und seine Eignung als Ersatz für fossile Chemikalien in der Betonherstellung wurde beispielsweise in einem vierjährigen EU-Projekt im Pilotmaßstab nachgewiesen. Der nächste Schritt besteht darin, die technisch-wirtschaftliche Tragfähigkeit der Technologie und des Produkts in einem kontinuierlichen Demonstrationsmaßstab zu bewerten, der in eine Bioproduktfabrik integriert ist.

"Die Entwicklung der LigniOx-Technologie ist ein hervorragendes praktisches Beispiel für unsere CircleToZero-Initiative, die neue Technologien zur Minimierung und Optimierung der Nebenströme einer Zellstofffabrik umfasst. Die Entwicklung der LigniOx-Technologie erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der gesamten Wertschöpfungskette und mit der Unterstützung führender Forschungsinstitute. Die Produktion eines hochwertigen Ligninprodukts aus dem Nebenstrom des Zellstoffprozesses schafft Mehrwert und Effektivität sowohl aus ökologischer als auch aus finanzieller Sicht", sagt Kari Tuominen, President & CEO, ANDRITZ Oy.

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