Bibeln sind in der Regel zweispaltig gedruckt

Bibeln sind in der Regel so gedruckt, dass jede einzelne Papierseite 2 Textspalten umfasst. Dies hat nicht nur traditionelle Gründe.

Bibeln haben immer zwei Textspalten pro Seite
© Myriams Fotos auf Pixabay
07.06.2022
Quelle:  Interestrip

Hier geht es auch um die Frage, wie Texte rezipiert und gelesen werden oder gelesen werden sollen. Als Vorteil beim einspaltigen Druck mit einer größeren Schrift wird oft empfunden, dass es hier zu einem angenehmeren Lesefluss ohne größere Ablenkungen und damit auch zu weniger Ermüdungserscheinungen während des Lesens kommt. Dies ist in der Regel so bei literarischen Texten.

Eine andere Vorgehensweise findet man z.B. bei Wörterbüchern, Enzyklopädien, wissenschaftlichen Nachschlagewerken und eben auch bei der Bibel.

Der Umstand, dass man bei der Bibel eher die Vorgehensweise von Enzyklopädien als die von literarischen Texten gewählt hat, hat mehrere Gründe. Da wäre zum einen der gigantische Umfang des Textkörpers zu nennen: Je nach Übersetzung hat man es bei der Bibel mit ca. 800.000 Wörtern zu tun. Die Reduzierung der Schriftgröße sorgte für erhebliche Einsparungen beim Papier. Hätte man allerdings die Zeilen über die ganze Seitenbreite laufen lassen, wäre das Lesen bei einer solch kleinen Schrift erheblich erschwert worden.

Der zweispaltige Druck mit kleiner Schrift konnte also dazu beitragen, enorme Papiermengen einzusparen.

Darüber hinaus konnten die nummerierten Verse so immer auch in einer neuen Zeile beginnen und Geistliche, die die Texte eher als historische oder wissenschaftliche Quellen gelesen haben, konnten leichter auch mit Querverweisen arbeiten, um etwa Vergleiche mit anderen Textpassagen vornehmen zu können.

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