Die Herkunft der Redewendung "die Arschkarte ziehen"

Der umgangssprachliche Ausdruck "die Arschkarte ziehen" bedeutet, in einer Situation besonderes Pech zu haben oder unangenehme Konsequenzen tragen zu müssen. Die Redewendung tauchte Mitte der 1990er Jahre zum ersten Mal auf und hat sich seitdem im deutschen Sprachgebrauch etabliert.

Schiedsrichter zeigt die rote Karte
© Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay
02.06.2025

Mögliche Herleitungen

Über die genaue Herkunft der Redewendung gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, sondern nur Vermutungen. Die beiden populärsten Theorien sind:

  • Ableitung von der roten Karte beim Fußball:
    Ab 1970 führte man beim Fußball die gelbe und rote Karte ein. Um Verwechslungen zu vermeiden, stecken Schiedsrichter oft die gelbe Karte vorne in die Brusttasche und die rote Karte hinten in die Gesäßtasche. Zieht der Schiedsrichter die rote Karte aus der "Arschtasche", bekommt der Spieler sozusagen "die Arschkarte" und fliegt vom Platz.
  • Ableitung vom Kartenspiel:
    Die Redewendung könnte auch aus dem Kartenspiel stammen, wo der Betroffene selbst die schlechte Karte zieht und dadurch Pech hat. Dies wäre vergleichbar mit dem Ausdruck "den schwarzen Peter ziehen". In jüngerer Zeit wurde der "schwarze Peter" dann durch die derbere "Arschkarte" ersetzt, um die Aussage zu verstärken. Erst danach übertrug man den Begriff auf die rote Karte beim Fußball.

Fazit: Arschkarte - bildhafte Redewendung im Sinne von "Pech haben"

Letztlich lässt sich die Herkunft der Redewendung "die Arschkarte ziehen" nicht eindeutig klären. Sowohl die Ableitung von der roten Karte beim Fußball als auch der Bezug zum Kartenspiel sind plausibel und könnten zur Entstehung und Verbreitung des Ausdrucks beigetragen haben. In jedem Fall hat sich die bildhafte Redewendung im Sinne von "Pech haben" fest in der Umgangssprache verankert.