Sammelalben – Sammeln, tauschen, kleben

Sammelalben sind Hefte, die leer verkauft werden und dazu bestimmt sind, mit Sammelbildern gefüllt zu werden. Zielgruppe sind meist Kinder oder Jugendliche.

Die Sammelobjekte (beispielsweise Aufkleber, Karten oder Sammelkarten) werden entweder verkauft oder sind Produktzugabe zu Waren wie Schokoriegeln oder Kaugummis.

Sammelalbum - sammeln, tauschen, kleben
© Bild von Artsy Bee auf Pixabay
14.11.2022

Die Idee, Bilder zur Verkaufsförderung von Ware in Deutschland einzusetzen, geht auf Franz Stollwerck (1815–1876) zurück, der bereits ab 1840 „Bilder-Chocolade“ oder „Photographie-Chocolade“ produzierte. Im Pariser Kaufhaus „Au bon marché“, wo Stollwerck seine Gesellenzeit verbrachte, waren Bildzugaben gängige Praxis. Stollwerck-Bilder sind seit ihrer Entstehung bis heute begehrte Sammelobjekte.

Die ersten Liebigbilder erschienen ca. 1875 als Beilage zu den Produktpackungen von Liebigs Fleischextrakt. Unterstützt von speziell dafür angebotenen Sammelalben setzte um 1890 das systematische Sammeln der Bilder ein.
1913 veröffentlichte die Firma Kaffee Hag erstmals eine Reihe von 3000 Sammelbildern Deutscher Ortswappen, die Sammelbilder wurden den Kaffeepackungen beigelegt.

Ihren Höhepunkt erlebten die Sammelbilder in der Zeit zwischen 1900 und 1910. Billigere Drucktechniken führten zu einer massenhaften Verbreitung. Kaffee, Süßwaren und andere Produkte wurden mit Sammelbildern beworben.
Bei den zugehörigen Alben setzte ein Wandel von den vorher üblichen Einsteckalben hin zu Einklebealben ein. Zudem waren die Alben jetzt meist einer bestimmten Thematik gewidmet, wie z.B. , Filme, Schauspieler und Schauspielerinnen, Mode, Natur, Wappen, Flaggen und Uniformen, Technik und Verkehr, der Weltkrieg etc.

Nach der weitgehend eingebrochenen Produktion von Sammelbildern im 2. Weltkrieg boten dann ab 1950 immer mehr Firmen wieder Sammelalben und Sammelbilder an.

Im Jahre 1979 drängte der Panini Verlag immer mehr auf den Markt und brachte sein erstes Bundesliga-Album heraus. Ab 1984 waren nahezu alle anderen Sammelbilderverlage vom Markt verdrängt. Zum Sortiment von Panini gehören Sticker zur Fußball-Bundesliga, zu Fußball-Weltmeisterschaften oder Europameisterschaften sowie zu Filmen, Superhelden-Comics und Disney.

Ich selbst hatte als Grundschulkind auch Sammelalben von Heidi und dem Disney-Film „Bernard und Bianca – die Mäusepolizei“. Auch von Duplo und Hanuta gab es in den 1980er Jahren Sammelhefte zu verschiedenen Themen, ich hatte ein Sammelheft mit Tieren. Wichtig war hier auch, dass man untereinander doppelte Bilder tauschen konnte, so dass man das Taschengeld nicht nur für Sammelbilder einsetzen musste.

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