Wasserzeichen: Erfindung, Herstellung und Verwendung als Sicherheitsmerkmal

Wasserzeichen sind Sicherheitsmerkmale in Papier, die durch unterschiedliche Papierstärken entstehen und im Durchlicht sichtbar werden. Sie wurden ursprünglich von Papiermühlen zur Kennzeichnung ihrer Produkte verwendet.

Wasserzeichen
© Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay
26.05.2025

Erfindung des Wasserzeichens

Nachweislich wurden die ersten Wasserzeichen 1282 im italienischen Bologna von Papiermühlen eingesetzt. Die Hersteller befestigten dazu auf dem Drahtgeflecht des Schöpfsiebes einen dickeren Draht in Form eines Buchstabens oder Symbols. Dadurch wurde die Papierfaserschicht an dieser Stelle dünner und das Wasserzeichen entstand.

Um 1800 wurde das erste mehrschichtige 3D-Wasserzeichen hergestellt. 1826 revolutionierte die Einführung der "Dandy Rolle" durch John Marshall den Wasserzeichenprozess und vereinfachte die Herstellung für die Produzenten.

Verwendungszweck von Wasserzeichen

Wasserzeichen dienen verschiedenen Zwecken:

  • Herkunfts- und Qualitätskennzeichnung: In der Frühzeit der europäischen Papierherstellung waren Wasserzeichen Herkunfts- und Geschäftszeichen der Papiermühlen. Sie kennzeichneten die Qualität und den Hersteller.
  • Datierung von Dokumenten: Da die Schöpfsiebe nach etwa zwei Jahren verschlissen waren, lassen sich anhand der leicht variierenden Wasserzeichen Dokumente und Grafiken zeitlich zuordnen. Die Wasserzeichenkunde (Filigranologie) nutzt dies zur Alters- und Herkunftsbestimmung.
  • Fälschungsschutz: Wasserzeichen werden heute als Sicherheitsmerkmal in Banknoten, Briefmarken und Ausweisdokumenten eingesetzt, um Fälschungen zu erschweren. Auch sogenannte digitale Wasserzeichen schützen Mediendateien.


Zusammengefasst wurden Wasserzeichen Ende des 13. Jahrhunderts in Italien erfunden und dienten zunächst als Herkunfts- und Qualitätsnachweis der Papierhersteller. Heute sichern sie Dokumente gegen Fälschung und helfen bei der zeitlichen Einordnung von historischen Schriftstücken und Kunstwerken.