Anilin-Dollar – Notgeld von der BASF

1923 erreichte die Inflation in Deutschland ihren Höhepunkt. Ein Brot kostete 105 Milliarden Mark, ein einzelnes Ei 1,2 Millionen Mark. Die BASF (Badische Anilin- und Sodafabrik) in der Pfalz druckte daraufhin vor über 100 Jahren im November 1923 eine Notgeldwährung - den Anilin-Dollar.

Im November 1923 führte die BASF den Anilin-Dollar als Notgeld ein
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08.01.2024
Quelle:  Firmennews

Zum Ende des Ersten Weltkriegs war Deutschland hoch verschuldet, es herrschte eine Hyperinflation. 1922 war der Mangel an Papiergeld so hoch, dass die BASF bei den Banken nicht genug staatliche Zahlungsmittel erhalten konnte, um die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter auszuzahlen. Daher wurde der BASF erlaubt, eigene Tausendmarkscheine im Wert von 300 Millionen Mark zu drucken.

Doch auch dieses Notgeld verlor 2023 an Wert und es wurde im November 1923 von einer neuen Notgeldwährung abgelöst: dem Anilin-Dollar. Hierfür hinterlegte BASF holländische Gulden im Wert von einer Million US-Dollar als Sicherheit - daher der Spitzname Anilin-Dollar. Diese Notgeldwährungen stellte die eigene Werksdruckerei her.

Am 27. November 1923 führte die Weimarer Republik dann die sogenannte Rentenmark ein und beendete damit die Inflation in Deutschland.

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