Sensationsfund: Historische Dokumente zum Unternehmen Barbarossa in US-Müllsack entdeckt
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In einem Vorort von Philadelphia in den USA machten Ermittler 1999 einen sensationellen Fund: In Müllsäcken lagerten brisante historische Dokumente aus der NS-Zeit, darunter Unterlagen zum Unternehmen Barbarossa, dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion im Juni 1941.
Die Dokumente stammen aus dem Besitz von Robert M.W. Kempner, einem deutschen Juristen jüdischer Herkunft, der in die USA emigrierte. Kempner war einer der Hauptankläger bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg. Offenbar nahm er nach Abschluss der Prozesse eigenmächtig originale Beweisstücke an sich und schmuggelte sie in die USA.
Nach Kempners Tod 1993 gerieten die Dokumente in Vergessenheit. Sie lagerten jahrelang unbeachtet in seinem früheren Haus in Lansdowne bei Philadelphia, bis das Gebäude verkauft und entrümpelt wurde. Dabei tauchten die historischen Schätze zwischen Familienunterlagen in Müllsäcken wieder auf.
Das Konvolut enthält unter anderem das Kriegstagebuch des "Arbeitsstabs Oldenburg" mit Planungen für den Überfall auf die Sowjetunion. Auch Unterlagen aus dem Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete zu Kriegsverbrechen und dem Holocaust befinden sich darunter.
Warum Kempner die Dokumente beiseite schaffte, ist unklar. Möglicherweise wollte er verhindern, dass die Unterlagen verloren gehen. Doch durch unsachgemäße Lagerung verfielen die Papiere teilweise. Für die historische Forschung wäre es besser gewesen, Kempner hätte sie offiziellen Archiven überlassen.
Nun wird der Fund zwischen dem United States Holocaust Memorial Museum, dem Nationalarchiv und einem privaten Händler aufgeteilt. So gelangen leider auch Teile der Sammlung auf den Markt für Nazi-Devotionalien. Trotz des zweifelhaften Vorgehens Kempners sind die Dokumente von großem historischem Wert für die Forschung zum Zweiten Weltkrieg und dem nationalsozialistischen Terrorregime.