Die Papierkugel Gottes

Maradonas Hand Gottes ist sicher noch vielen Fußballfans von der WM 1986 bekannt. Aber wussten Sie schon, dass es auch eine Papierkugel Gottes gab?

Papierkugel, zerknülltes Papier
© Bild von TanteTati auf Pixabay
09.04.2021
Quelle:  Spiegel

Die Hand Gottes ist sicher noch vielen Fußballfans bekannt. Sie bezeichnet eine Situation während der Fußball-Weltmeisterschaft 1986, in der Diego Maradona seine Hand zu Hilfe nahm, um ein irreguläres Tor zu erzielen. Den Ausdruck prägte Maradona selbst, als er nach dem Spiel sagte: „Es war ein bisschen Maradonas Kopf und ein bisschen die Hand Gottes“.

Aber wussten Sie schon, dass es auch die Papierkugel Gottes gab?

Eine Papierkugel auf dem Spielfeld war am 7. Mai 2009 nämlich mitverantwortlich für das UEFA-Cup-Aus des HSV gegen Werder Bremen.

1:2 stand die Begegnung aus Sicht des HSV, und sogar noch bei einem Unentschieden wären die Hamburger zum UEFA-Cup-Finale nach Istanbul gefahren. Alles war noch drin.

Der HSV-Spieler Michael Gravgaard will vor der eigenen Torauslinie einen Querpass in Richtung des HSV-Torhüters Frank Rost spielen. Doch der Ball wird von einer unscheinbaren Papierkugel abgelenkt und prallt an Gravgaards Schienbein. Dadurch verursacht er einen Eckball für Werder Bremen.

Ihre eigentliche Bedeutung gewinnt die Papierkugel aber nun durch den folgenden Eckball. Den Eckball schießt der Bremer Spieler Diego und er führt zu einem Tor des Werderaners Frank Baumann in der 83. Spielminute. Es steht nun also 3:1 für Bremen – zwar schafft der HSV noch einen Anschlusstreffer in der 87. Minute, doch das ersehnte Unentschieden bleibt unerreichbar, das Spiel endet 3:2 für Werder Bremen.

Tragische Fakten am Rande:
-Die Papierkugel stammt wohl aus einer HSV-Choreographie. Es waren 45.000 Pappen in den Vereinsfarben unter den HSV-Fans verteilt worden, offensichtlich war diese Papierkugel daraus gerollt und auf das Spielfeld geworfen worden. So ist der HSV unabsichtlich durch seine eigenen Fans ins Stolpern geraten.
-Werder Bremen verliert das Endspiel in Istanbul gegen Schachtjor Donezk.

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