Schultüte – eine deutsche Tradition

Eine Schultüte ist ein meist aus Pappe bestehendes Behältnis in Form einer Spitztüte, das Schulanfänger zur Einschulung erhalten.

Mit Süßigkeiten gefüllte Schultüten sollen den Schulanfang versüßen
© Bild von Anncapictures auf Pixabay
04.07.2022

Der Brauch, Schulanfängern Schultüten zur Einschulung zu schenken und mitzugeben, wird seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland gepflegt und hat sich seitdem auch nach Österreich verbreitet. Der bislang früheste Hinweis stammt aus der Autobiographie des Pastorensohns Karl Gottlieb Bretschneider, der 1781 oder 1782 eingeschult wurde und eine Schultüte erhalten hatte.

Schultüten sind zuerst in Orten in Mitteldeutschland nachzuweisen. Berlin war die erste Großstadt außerhalb der Ursprungsgebiete, in der Schultüten gebräuchlich wurden. Erst nach und nach setzte sich der Brauch auch im Süden und im Westen durch. Ursprünglich waren es die Paten, die die Tüte überreichten. Heutzutage sind es oft die Eltern, die ihren Kindern die nur noch selten selbstgebastelte Schultüte mit auf den Schulweg geben.

Schultüten werden meistens mit Süßigkeiten und mit kleinen Geschenken wie Buntstiften oder anderem Schulmaterial gefüllt. Vom Füllen mit Süßigkeiten kommt der in manchen Gegenden für die Schultüte übliche Name „Zuckertüte“.

Die Schultüten werden, wenn sie nicht von den Eltern gebastelt werden, fertig gekauft oder von den Kindern noch im Kindergarten selbst gebastelt.

Das könnte Sie auch interessieren


 

Ausgewählte Topnews aus der Papierindustrie