Seit 1885 gibt es Toilettenpapier in Deutschland

Das erste moderne, kommerziell erhältliche Papier, das in einer Fabrik speziell als Toilettenpapier hergestellt wurde, produzierte Joseph Gayetty 1857 in den USA. Es bestand aus einzelnen Blättern in einer Schachtel und war mit Aloe-Extrakten getränkt.

Das perforierte Toilettenpapier auf Rollen dagegen stammt erst aus dem späten 19. Jahrhundert.

Seit 1885 gibt es Toilettenpapier in Deutschland
© Bild von Dizzy Roseblade auf Pixabay
18.10.2021

Schon 1885 bieten die Gebrüder Walcker aus Ludwigsburg „Closetpapierträger mit Rolle“ für 2 Mark an, eine einzelne Rolle ist für 1 Mark erhältlich. Doch diese Preise waren für Normalbürger noch unerschwinglich, denn lt. Statistischem Bundesamt betrug 1891 – also ein paar Jahre später - der durchschnittliche Monatslohn nur 58 Mark im Monat.

1888 gehörten zum vielfältigen Sortiment der ‚Eisenwerke Gaggenau‘ neben perforiertem Toilettenpapier auch passende Halter (Closetclipse für Rollenpapier). 1891 produzierte das Unternehmen bereits täglich 2000 Rollen gelochtes Closetpapier in seiner Papier-Perforier-Anstalt.

1928 dann gründete Hans Klenk in Ludwigsburg die Toilettenpapierfabrik Hakle (Hans Klenk). Zunächst wurde das Toilettenpapier als Krepppapier hergestellt – dem damaligen Standard für Hygienepapier. Hakle wurde dafür bekannt, erstmals Toilettenpapierrollen mit einer garantierten Blattzahl von 1000 Blatt auf den Markt gebracht zu haben. Ab 1958 verbreitete sich im Westen Deutschlands – aus Amerika kommend – schließlich das weichere Tissue-Papier.

Hakle führte 1972 das zweilagige und 1977 das feuchte sowie 1984 das dreilagige Toilettenpapier in Deutschland ein.

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