Hanf in der Papierindustrie - Hanfpapier
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Das Hanfpapier wurde bereits vor etwa 2000 Jahren von den Chinesen erfunden. Hanftextilien waren damals die wichtigste Quelle für das Papier, denn bis 1883 wurden zwischen 75 bis 90 Prozent des weltweit produzierten Papiers aus Hanffasern hergestellt. Somit war Hanf der Grundstoff von Büchern, Bibeln, Landkarten, Papiergeld, Wertpapieren und Zeitungen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde dann die Papierproduktion aus Holz billiger und das Hanfpapier wurde somit immer mehr vom Papier aus Holz abgelöst.
Heute beträgt der Marktanteil der Papierproduktion am Hanffasermarkt 70- 80 Prozent. Doch trotzdem kann man fast nirgends Schreibpapier aus Hanf im Laden kaufen. Denn nur ein geringer Anteil der Hanffasern für den Zellstoffbereich wird frei gehandelt, der größte Teil dagegen fließt in integrierte Prozessketten. Die so entstehenden Spezialzellstoffe werden zu Banknoten, Zigarettenpapier, technischen Filtern oder Hygieneprodukten verarbeitet.
Einen höheren Zellulosegehalt als Hanf haben nur ganz wenige Hölzer (beispielsweise Buchen- oder Fichtenholz). Hanfpapier hält sehr lange und es ist auch noch im feuchten Zustand vergleichsweise reißfest. Ein Einsatz von Chemikalien ist bei der Herstellung, aufgrund des sehr geringen Gehaltes von Lignin, geringer als bei der Holzpapierproduktion. Hanf liefert als einjährige Pflanze auf derselben Fläche nicht nur 4- 5 mal so viel Papier wie Wald, sondern kann - wegen der hohen Reißfestigkeit der Hanffaser - sogar öfter recycelt werden als Holzpapier.
Hanf hat trotz aller Vorzüge an der Gesamtpapierproduktion nur einen verschwindend geringen Anteil. Der Grund ist der noch der deutlich höhere Preis von Hanf im Vergleich zu z.B. Fichtenholz. Doch wachsendes Umweltbewusstsein der Verbraucher und technischer Fortschritte bei der Papierproduktion werden in Zukunft sicherlich dafür sorgen, dass Papier aus Hanf zur alten Bedeutung zurückfinden wird.
