Postangst – wenn der Postmann zweimal klingelt (und einen Brief bringt)

Als “Postangst” bezeichnet man die Angst, Briefe zu öffnen. Menschen, die unter Postangst leiden, öffnen Briefe nicht, und zwar aus Angst, dass der Inhalt des Briefes sich negativ auf ihr Leben auswirken könnte. Befürchtet werden z.B. Drohungen, Rechnungen oder Mahnungen.

Als lateinischer Begriff wird “Epistulaphobie” verwendet, was auf Deutsch „Angst vor Briefen“ bedeutet.

Wer unter Postangst leidet, vermeidet es, Briefe zu öffnen.
© Bild von jacqueline macou auf Pixabay
28.11.2022

Als vermeintliche Strategie verstecken Menschen, die unter Postangst leiden, die Briefe unter Papierstapeln oder in Schubladen. Damit sollen die Briefe aus ihrem Blickfeld verschwinden.

Eine weitere Strategie ist das Wegwerfen der Briefe - ohne sie überhaupt gelesen zu haben.

Die Vermeidungsstrategien jedoch sorgen dafür, dass Betroffene die Kontrolle verlieren und Probleme aufschieben oder verleugnen. Damit versuchen sie unangenehme Dinge aufzuschieben, aber die Zeit spielt gegen sie und die Probleme werden dadurch möglicherweise verschlimmert. Wird z.B. eine Rechnung nicht geöffnet, dann kommt in Kürze eine Mahnung.

Welche Briefe und Absender lösen Postangst aus?
Insbesondere trifft die Postangst natürlich auf Briefe zu, die eine Rechnung, einen Gebührenbescheid, eine Mahnung oder eine Amtsanweisung enthalten könnten. Daher lösen schon bestimmte Absender wie die GEZ, Anwälte, Krankenkassen oder Versicherungen Postangst aus.

Betroffen von der Postangst sind meist überschuldete Menschen oder Personen, die mit Nachzahlungsforderungen oder anderen Forderungen rechnen.
Teilweise öffnen Betroffene aber auch Briefe von Freunden nicht. Dies geschieht aus Angst vor dem sozialen Druck zeitnah auf freundliche Briefe zu antworten oder sich über andere Wege zu bedanken.

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