Reclam-Hefte: Die Geschichte der gelben Klassiker

Jeder Schüler und Student kennt sie: die gelben Reclam-Hefte. Seit über 150 Jahren stehen die Büchlein von Reclams Universal-Bibliothek für günstige Weltliteratur und sind aus dem Bildungsbetrieb nicht mehr wegzudenken. Doch wer hat sie erfunden und was steckt hinter dem Konzept? Hier erfahren Sie mehr über die spannende Geschichte der Reclam-Hefte.

Reclam-Hefte
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14.07.2025

Die Erfindung der Reclam-Hefte

Die Idee zu den Reclam-Heften hatte Anton Philipp Reclam, Gründer des Reclam-Verlags. Er wollte Literatur für jedermann erschwinglich machen. Möglich wurde dies 1867 durch ein neues Gesetz, das die Werke vieler klassischer Autoren gemeinfrei machte.

Am 10. November 1867 erschienen die ersten beiden Hefte von Reclams Universal-Bibliothek: Goethes "Faust I" und "Faust II". Sie kosteten damals nur 2 Silbergroschen pro Band - ein Preis, der 50 Jahre lang stabil blieb. Bis Ende 1867 folgten 33 weitere Titel.

Zwei Reclam-Reihen nach dem Krieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg teilte sich der Verlag: in einen Ost- und einen West-Zweig mit Sitz in Leipzig bzw. Stuttgart. Bis zur Wiedervereinigung 1990 erschienen so zwei Reihen der Reclam-Hefte, die sich in Gestaltung und Farbgebung unterschieden. Seit 1990 wird die gelbe Reihe aus Stuttgart fortgeführt.

Reclam-Hefte im Unterricht

In der Schule sind die Reclam-Hefte besonders beliebt und verbreitet. Sie bieten erschwingliche Ausgaben vieler Lektüren und Literaturklassiker. Interpretationen und Lektüreschlüssel ergänzen das Programm. Damit sind sie praktisch im Deutsch- und Fremdsprachenunterricht.

Das handliche Format, die Haltbarkeit und der günstige Preis machen die Hefte ideal für den Schulgebrauch. Über Generationen prägte Reclam so Schüler und Studenten.

Fazit - Günstige Weltliteratur für alle

Seit 1867 steht Reclams Universal-Bibliothek für "Weltliteratur für alle". Was mit 35 Heften begann, umfasst heute über 3.500 lieferbare deutschsprachige Titel. Hinzu kommen fremdsprachige Ausgaben, Lektüreschlüssel und Interpretationen.

Über 600 Millionen verkaufte Exemplare bis 2017 belegen den enormen Erfolg. Als fester Bestandteil des Bildungskanons hat Reclam Generationen von Lesern geprägt und trägt die Klassiker in die Zukunft. Die Reclam-Hefte sind wahre Institutionen der Literaturgeschichte.