Bananenpapier - nachhaltig und ökologisch

In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern ist Papier ein Luxusprodukt, welches aufgrund der fehlenden Forstwirtschaft importiert werden muss. Daher wird aus den Stämmen der Bananenpflanzen nun schon seit einiger Zeit Papier hergestellt.

Bananenpapier - nachhaltig und ökologisch
© Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay
05.12.2022

Jede Bananenpflanze trägt pro Jahr nur einen großen Strauch mit Früchten, den sogenannten Fruchtstand. Bei der Ernte wird nicht nur der Fruchtstand entfernt, sondern der komplette obere Teil (Scheinstamm) der Pflanze wird abgeschlagen. Der untere Stamm der Bananenstaude bleibt stehen, aus ihm wachsen im nächsten Jahr wieder neue Bananen.

Heutzutage dient der Scheinstamm als Rohstoff für Bananenpapier. Die übrig gebliebene Rinde mit kleinen Faserresten wird ungefähr 12 Stunden in der Sonne getrocknet. Anschließend wird das Ganze in sauberem Wasser gekocht, bis daraus Zellstoff entstanden ist. Der Eigensaft des Scheinstamms ist dabei so klebrig, dass eine Zugabe von Kleber nicht nötig ist. Schließlich wird der Zellstoff mit einem Sieb abgeschöpft, in eine Papierform gepresst und zum Trocknen gelegt.

Aus den getrockneten Fasern werden dann Körbe und Taschen sowie Verpackungsmaterial geflochten.

Eigenschaften von Bananenpapier:
• Die Bananenpapier-Herstellung ist nachhaltig und ökologisch. Es werden keine Bäume gefällt und das geerntete Produkt wird vollständig verwertet.
• Echtes Bananenpapier ist in der Originalfarbe Beige. Der Farbton entspricht ungefähr der Farbe einer geschälten Banane. Bananenpapier ist wasserabweisend und schwer entflammbar.
• Das handgeschöpfte Papier ist in einer geringen Farbauswahl erhältlich. Zum Färben werden natürliche Farbstoffe wie Indigo oder Henna verwendet. Trotz der Fasern lässt sich auf Bananenpapier sehr gut schreiben und malen.
• Echtes Bananenpapier ist mit einer Grammatur von 60 g/m2 sehr dünn und leicht transparent. Aus diesem Grund ist es auch sehr gut für filigrane Origami-Motive geeignet.

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